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300 Route 48. LAMBÈSE. Von BatnaNordtor, erhebt sich das im J. 268 vielleicht völlig erneute sog.
**Praetorium, das monumentale Eingangstor zum Hauptquartier
des Legaten (praetorium oder principia), das einzige unversehrte
Beispiel dieser Römerbauten und zugleich die großartigste römische
Ruine Algeriens. Der zweigeschossige, außen mit korinthischen
Säulen auf hohen Postamenten und mit korinthischen Pilastern ge-
schmückte
Quaderbau bildet ein gewaltiges Rechteck von 30,6m
Länge, 23,3m Breite und 15m Höhe. Vier große rundbogige Durch-
gänge
, an den Langseiten mit je drei, an den Schmalseiten mit je
zwei kleineren Nebenbogen, öffnen sich auf den Innenraum, der,
nach den vier großen Pfeilerpostamenten zu urteilen, ursprünglich
wahrscheinlich überdacht war und durch die vier rundbogigen
Fenster im Obergeschoß erhellt wurde.

Von dem alten Haupthof des Praetoriums, dem sog. Forum, sind
Reste des Portikus und eine Anzahl kleiner Nebenräume, ehemals Waffen-
und Rüstkammern, erhalten (in dem sog. Arsenal an der NW.-Ecke viele
Geschütz- und Schleuderkugeln). An das Forum grenzt südl. das um
1,8m erhöhte Posticum, mit Bureaus, den Scholae, den jetzt durch Tafeln
bezeichneten Klubräumen der Offiziere und Unteroffiziere, und der an der
großen Nische kenntlichen Kapelle für die Fahnen und Abzeichen der
Legion; die Kellerräume dienten als Schatzkammer.

Die Thermes du Camp, das alte Soldatenbad, im SO. des Prae-
toriums
, mit Resten der Heizanlagen (S. 307), sind sehr zerstört.

Auf freiem Felde, vor dem Osttor, der einstigen Porta dextra,
von welcher die Landstraße nach Verecunda (S. 302) und Timgad,
sowie die 2km l. Via Septimiana nach dem Stadthügel ausging, er-
hebt
sich ein eintoriger Ehrenbogen, der sehr beschädigte Commo-
dusbogen
. Die Steine des nahen Amphitheaters haben bei dem
Bau des Strafarbeitshauses Verwendung gefunden.

Man fährt nunmehr von der SO.-Ecke des Lagers, wo die Wagen
zu warten pflegen, südl. nach dem Dorfe. In der Mairie, dem
großenteils aus den Trümmern des Septizonium, eines Nymphäums
(S. 252), erbauten Rathause, findet man den Museumsdiener (Trkg.
½ fr.), der auf Wunsch gegen Entschädigung auch auf den Stadt-
hügel
begleitet.

Das kleine Musée municipal, unweit der Kirche, enthält in
einem Schuppen, außer mittelmäßigen Statuen vom Äskulaptempel
u. a. O., prächtige 1905 aufgefundene *Mosaiken (darunter eins
mit griechischer Künstlerinschrift). Im Garten Baufragmente, In-
schriften
, Schleudersteine u. a.

Vom Südende des Dorfes führt ein Weg auf den Stadthügel, wo
bei den Ausgrabungen selbst das Forum nicht entdeckt worden ist.

Nahe der (¼ St.) Quelle Aïn-Drinn, welche jetzt das Dorf mit
Trinkwasser versorgt, sind fast unkenntliche Reste eines Neptun-
tempels
. Wir wenden uns von hier n.ö., an Trümmern des römischen
Aquädukts und an den Grundmauern von vier Privathäusern vor-
über
, in 10 Min. zu den wichtigsten Tempeln der Stadt.